Königlich privilegiert Tettau Porzellan Aufsteller
Portraits, Porzellanmanufakturen

Königlich privilegierte Porzellanfabrik Tettau

I. Einordnung

Die Königlich privilegierte Porzellanfabrik Tettau war bis Mitte 2019 die älteste noch produzierende Porzellanmanufaktur Bayerns. Inzwischen wurde die Herstellung in Tettau jedoch eingestellt. Das Fabrikgelände ruht bisher ohne neue Verwendung und dominiert weiterhin die Ortslandschaft. Die Nachricht über die Schließung hat mich seltsam getroffen. Schließlich verbinde ich speziell mit dieser Marke die Erinnerung an meine Großmutter. Zudem blickt die Manufaktur zurück auf eine beinahe 225-jährige Geschichte. Und ich empfinde bei dem Ende traditionsreicher Kapitel dieser Art stets einen ganz besonderen nostalgischen Schmerz. Aber nun zur Geschichte, von Beginn an bis zum traurigen Ende!

Wo liegt eigentlich Tettau?

Das namensgebende Tettau ist eine kleine Gemeinde an der nördlichen Spitze in Bayern. Genauer gesagt befindet sie sich geografisch im oberfränkischen Landkreis Kronach und ist Teil der sogenannten »Porzellanstraße«.

Das ist natürlich keine Straße im eigentlichen Sinne. Es ist vielmehr ein Marketingbegriff, der versucht die Standorte bekannter Porzellanfabriken miteinander zu verbinden. Interessierte Besucher werden auf diese Weise von Ort zu Ort und von Manufaktur zu Manufaktur geführt.

Bayern war einst eine deutsche Hochburg der Porzellanherstellung. Gefühlt jeder zweite Ort beherbergte zu irgendeiner Zeit mindestens eine Porzellanmanufaktur. Neben der Königlich Privilegierten Porzellanfabrik Tettau hatten sich im südlichsten aller Bundesländer Firmen wie Thomas, Arzberg, AK Kaiser, Eschenbach oder Rosenthal niedergelassen (um nur einige zu nennen).

Die »Porzellanstraße« beläuft sich insgesamt auf eine Länge von etwa 550 Kilometer durch Oberfranken und die Oberpfalz. Sie startet in Bamberg, führt dann über Coburg nach Kronach, Tettau, Rehau, Selb, Marktredwitz, Mittereich, Weiden und schließlich Bayreuth (oder umgekehrt, je nach dem, von wo aus man starten möchte).

Plakat des Vereins Porzellanstraße e. V. in Rehau / Bildnachweis: Cholo Aleman, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons, bearbeitet

Was war damals so los in Tettau?

Ginge man in der Zeit zurück zur Grundsteinlegung der Manufaktur, also zum Ende des 18. Jahrhunderts, würde Tettau noch nicht zum (damaligen) Kurfürstentum Bayern gehören. Die Grenzen und Besitztümer wurden einige Male versetzt und gewechselt.

Die früheste Erwähnung Tettaus findet man schon im 16. Jahrhundert in Zusammenhang mit dem fränkischen Reichsritter Christoph von Thüna (dem damaligen Herrn auf Lauenstein). Gut einhundert Jahre später, im Jahr 1622 wurde der Ort an den Markgrafen Christian von Brandenburg-Bayreuth verkauft. Tettau wandelte sich also von einer Herrschaft zu einem Markgraftum. Dort blieb es immerhin über 130 Jahre lang.

Nachfahren des Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth hatten inzwischen sogar Erfahrungen mit der Herstellung von Porzellan sammeln können. Denn im 18. Jahrhundert führte die Erfindung des deutschen Porzellans zu einer steigenden Nachfrage in diesem Segment. Der aktuelle Erbe, Markgraf Christian Friedrich Karl Alexander von Brandenburg-Asbach, war sogar seit 1757 Besitzer einer eigenen Porzellanfabrik in Ansbach.

Die Ansbacher Manufaktur wurde allerdings schon sechs Jahre später nach Bruckberg verlegt, und ging 1860 letztlich in Konkurs. Die Gründung einer weiteren Porzellanfabrik im Markgrafentum Bayreuth sollte der Markgraf selbst leider nicht mehr miterleben. Christian Friedrich Karl Alexander verstarb 1791. Die thematische Grundlage der Porzellanherstellung wurde in der Region aber gelegt.

Kurz nach dem Tod des Markgrafen fiel Bayreuth mit dem Amt Lauenstein, und damit auch Tettau, an das Königreich Preußen. König war zu diesem Zeitpunkt Friedrich Wilhelm II. (*1744 †1797; er regierte von 1786 bis zu seinem Tod). Auch er schätzte die Porzellankunst. Diese Tatsache stärkte das Vorhaben. Aber: first things first. Wir befinden uns nun also endlich in der Zeit, wo die Überlegungen für eine neue Manufaktur zu reifen begannen.

König Friedrich Wilhelm II von Preußen Johann Christoph Frisch
Das ist König Friedrich Wilhelm II. von Preußen in einem Gemälde von Johann Christoph Frisch
Abbildung: Public domain, via Wikimedia Commons

II. Die Gründung

Auf die Tassen, fertig los! Halt, Stopp, nicht so schnell …

Beteiligt an der Gründung der neuen Porzellanfabrik waren letztlich mehrere Unternehmer. Den Anfang machte jedoch Wilhelm Heinrich Immanuel Greiner. Als Teil einer weit verzweigten Thüringer Porzellandynastie, war er bereits mit Porzellan als Produkt vertraut.

Im Januar 1789 hatte Wilhelm sich längst einen Namen in der Branche gemacht. Aus diesem Grund wurde er zum Geschäftsführer der »Porzellanfabrik zu Kloster Veilsdorf« berufen (gegründet 1760). Das liegt etwa fünfzig Kilometer westlich von Tettau. Seine Verpflichtung war auf acht Jahre ausgelegt. Schließlich kannte er sich nicht nur mit der Produktion aus, sondern hatte auch schon Erfahrungen im Handel gemacht. Während seiner Zeit in Kloster Veilsdorf, kam ihm vermutlich der Gedanke an eine eigene Fabrik.

Wilhelm Heinrich Immanuel tat sich mit seinem Bruder Georg Greiner und dem Kaufmann J. Friedrich Schmidt aus Coburg zusammen. Gemeinsam legten sie ihr Gründungsanliegen zur Genehmigung vor. Das war 1793.

Die Regierung beauftragte daraufhin die Gründung gutachterlich prüfen zu lassen. Der Gutachter war niemand Geringeres als der junge Alexander von Humboldt. Etwa der Forschungsreisende Von Humboldt? So ist es! Denn, was vielleicht einige nicht wissen … Von Humboldt interessierte sich nicht nur für Physik, Geologie, Botanik, Zoologie, Klimatologie, Astronomie und, und, und. Er war auch in den Bereichen Glas und Porzellan versiert.

Warum Alexander von Humboldt etwas zu sagen hatte

Von Humboldts Qualifikation als Gutachter in diesem Fach, fußte auf drei Stationen in seinem Lebenslauf. Zunächst studierte er Kameralistik in Frankfurt an der Oder, Göttingen und Hamburg. Das machte ihn zum Kenner in Buchführung der öffentlichen und kirchlichen Verwaltung. Anschließend absolvierte er ein Studium zu Bergbau und Metallurgie an der Bergakademie in Freiberg. Hier eignete er sich Wissen aus dem Bergbau und Hüttenwerk an. Er war somit perfekt für seine nachfolgende Anstellung in Berlin.

Anfang März 1792 kam er nämlich (bestens qualifiziert) in den Dienst von Staatsminister Friedrich Anton Freiherr von Heinitz. Von Humboldts Wirkungsstätte dort war das »Königliche Bergbau- und Hüttendepartement« in Berlin. Hier erhielt er auch ein Patent als Bergassessor.

Wie bereits erwähnt, waren ein Jahr zuvor (1791) die fränkischen Fürstentümer Ansbach und Bayreuth an Preußen gefallen. Und wie das bei Übernahmen so ist (sei es von Orten oder Firmen): es passte nichts zusammen. Die technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen vor Ort wurden als desolat beschrieben. Bisher hatten sich hochrangige Ministerialbeamte um Verbesserungen bemüht, ohne große Erfolge.

Diese Lage führte zu Alexander von Humboldts erstem Einsatz als Bergassessor. Er sollte Vorbereitungen zur Inspektion durch Freiherrn von Heinitz in den betroffenen Unternehmen treffen, um dann Maßnahmen und Lösungen erarbeiten zu können.

Mit 22 Jahren hatte Von Humboldt also bereits die meisten notwendigen Kenntnisse für diese Aufgabe vereinnahmt. Lediglich mit Glas und Keramik kannte er sich noch nicht aus. Jedoch beschäftigten sich eine große Anzahl der Ansbacher und Bayreuther Unternehmen ausgerechnet genau damit.

Wie Von Humboldt schließlich nach Oberfranken kam

Von Humboldt war ein schneller Lerner. 1792 inspizierte er »Rheinsberg«, einen nördlich von Berlin gelegenen Fayence- und Steingutbetrieb. Um darüber hinaus noch etwas zur Herstellung von Keramik und Porzellan zu lernen, absolvierte er auch eine Art Praktikum in der »Königlichen Porzellanmanufaktur« (KPM Berlin). Am Ende dieser Einarbeitungszeit war er um Kenntnisse zu Porzellanrohstoffen, zum Schlämmen der Rohstoffe und zu Brennöfen reicher.

Im Juni 1792 reiste er von Berlin nach Oberfranken, um schließlich den Auftrag von Staatsminister Friedrich Anton Freiherr von Heinitz zu erfüllen. Er inspizierte und bewertete in diesem Rahmen einige Glas-, Keramik- und Porzellanmanufakturen. Beispielsweise auch namhafte Betriebe in Bruckberg oder Nymphenburg.

Alexander von Humboldt Friedrich Georg Weitsch
Der 37-jährige Alexander von Humboldt in einem Gemälde von Friedrich Georg Weitsch von 1806. / Abbildung: Sailko, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Nachdem der Auftrag erfolgreich abgeschlossen war, trat er als Bergbeamter in den Dienst des preußischen Königs ein. Aufgrund seiner Vita lag es nahe, dass er sich auch in den Fürstentümern Ansbach und Bayreuth um die Manufakturen in der Glas-, Keramik- und Porzellanherstellung kümmerte.

Das umfasste sämtliche Prozessstufen: von der Rohstoffgewinnung, über die Produktion selbst, bis hin zum Verkauf der Erzeugnisse. Auch die wirtschaftliche Bewertung war ein Teil seines Berichts. Inzwischen kannte er sich bestens mit dem Brennen von Keramik und den dazu benötigten Öfen aus. In seinen Gutachten äußerte er sich unter anderem auch zu Ofenkonstruktionen und analysierte Gründe für Fehl-Brände. Er erarbeitete Verbesserungsvorschläge, die den Unternehmen halfen ressourcensparender zu arbeiten.

Damit komme ich zum Ende des Schwanks aus Alexander von Humboldts früher Karriere! Ich fand seine Arbeit in diesem Zusammenhang aber hochinteressant. Zumahl er 1796 beinahe in einem fränkischen Bergwerk ums Leben gekommen war. Er testete dort eine eigens erfundene Bergwerklampe, die ohne Luftzufuhr leuchten sollte. Ohnmächtig wurde er neben dieser Lampe aufgefunden und gerettet. Ein Glück; denn es ging für ihn ja noch wesentlich bedeutender weiter. 1797 beendete er schließlich seine Karriere als Bergwerker und widmete sich anderen Forschungsfeldern. Und da sich seine spätere Arbeit von der Porzellangeschichte entfernen sollte, komme ich an dieser Stelle zurück zur Tettauer Fabrikgründung und seinem dazu notwendigen Report.

Bericht zur Lage in Tettau

Nun sollte Von Humboldt also prüfen, ob die angestrebte neue Porzellanfabrik »im Amt Lauenstein« gebaut werden sollte oder nicht. Von Bedeutung für diese Entscheidung war vor allem, dass die Fabrik den Menschen in der wirtschaftlich eher armen Gegend Arbeit geben würde. Auf der anderen Seite war Von Humboldt wegen des Umfangs der benötigten Holzmengen besorgt. Das bedeutete schließlich Raubbau an den heimischen Wäldern. Dennoch äußerte er sich positiv und sprach sich 1794 für die Gründung der Porzellanfabrik aus.

So kam es also, dass auch Alexander von Humboldt eine Rolle in der Geschichte der Tettauer Porzellanmanufaktur einnahm. Das Unternehmen zog viele Jahre später noch Nutzen aus der Beteiligung Von Humboldts. Auch heute wird auf der Unternehmensseite noch gerne darauf verwiesen.

Untern Tisch fällt dabei jedoch, dass Kleintettauer Glashüttenmeister gegen die Gründung protestiert hatten. Sie hatten bereits einen auswärtigen Porzellanfachmann bestellt, der ihre Interessen vertreten sollte. Nicht jeder in Tettau war also glücklich über das »Go!« für die Fabrik. Wie wir heute wissen, konnte sich diese Protestgruppe jedoch nicht durchsetzen.

Von Humboldt zu Ehren brachte die Manufaktur auch ein Sammel-Service mit seinen botanischen Zeichnungen auf den Markt. Allerdings entstand dieses erst viele, viele Jahre später. Es wurde auf die Form »Venus« aufgebracht, die es bis in die 2000er Jahre noch gab.

Grafik Sammel-Tasse Alexander von Humboldt Porzellan
Eine grafische Version des Tettauer Sammel-Services »Alexander von Humboldt« auf der Form »Venus« / Abbildung: Kannenweise – Blumenmotiv, Public Domain via Bio Diversity Library

Neben Von Humboldt gab es übrigens noch weitere Unterstützer des Fabrikprojekts. Karl August Freiherr von Hardenberg gehörte ebenfalls dazu. Er war zu diesem Zeitpunkt Zivilminister der fränkischen Fürstentümer. Später sollte er als der preußische Staatskanzler Fürst Hardenberg in die Geschichte eingehen. Die Welt schien auch damals schon klein gewesen zu sein.

Wir sprechen zu diesem Zeitpunkt übrigens noch von Preußen. Erst 1803 ging das Gebiet Lauenstein mit Tettau, im Rahmen eines Tauschvertrags zwischen Preußen und Bayern, an Bayern über. Auch heute noch wird der Teil »privilegiert« im Namen der Manufaktur häufig fälschlicherweise durch »preußisch« ersetzt.

Es kann losgehen …

Nach dem positiven Gutachten Von Humboldts stand den drei Gründern Wilhelm Heinrich Immanuel Greiner, Georg Christian Friedmann Greiner und Johann Friedrich Paul Schmidt nun nichts mehr im Weg. Die Fabrik wurde quasi »auf der grünen Wiese« geplant, und dabei wurde nicht gerade gekleckert.

Die Anlage sollte neben den Produktionshallen zum Fertigen des Porzellans, auch Nebeneinrichtungen auf dem Gelände vereinen. So wurden beispielsweise Gebäude zum Mälzen, Brauen, Branntweinbrennen und Backen in die Planung einbezogen. Dazu kam auch eine Wirtschaft und eine Faktorei.

Direkt nach Weihnachten, am 28. Dezember 1794 wurde die Gründung besiegelt.

Die erste königliche Genehmigung – also das königliche Privileg –zur Porzellanfertigung wurde zunächst für die folgenden fünfzehn Jahre erteilt. Auf diese Weise kam das »Königlich privilegiert« in die Firmenbezeichnung der Manufaktur.

Was heißt eigentlich »Königlich privilegiert«?

Das Wort Privileg kommt aus dem Lateinischen (wie sollte es auch anders sein). Dort steht es für ein »Ausnahmegesetz« bzw. ein »Vorrecht«. Es wurde entweder Einzelpersonen oder (wie in diesem Fall) Personengruppen gewährt. Hatte man eines, erlaubte es dem Privilegierten etwas zu tun, was andere nicht durften. Gerade die Porzellanherstellung stand unter königlicher Supervision, denn sie war ressourcenintensiv und der Abnahmemarkt war seinerzeit eher auf die obere Gesellschaftsschicht ausgerichtet. Damit war die Nachfrage fast automatisch begrenzt.

Für Handel und Produktion war ein Privileg seinerzeit sowieso obligatorisch – ohne Königliche Genehmigung, keine Produktion. Der König konnte aber nicht Experte in allen Bereichen sein. Deshalb war er auch auf Gutachten von Experten, wie Alexander von Humboldt, angewiesen. Das unterscheidet sich kaum zu heutigen Führungspersönlichkeiten.

Wenn man so wollte, war die Königliche Genehmigung eine notwendige Konzession, wie wir sie heute noch, zum Beispiel aus dem Gastgewerbe kennen. Bis ins beginnende 20. Jahrhundert bezeichnete man eine Konzession oder ein Patent tatsächlich auch im Gewerberecht noch als Privileg.

Nach Ablauf der fünfzehn Jahre, wurde das Privileg für die Fabrik direkt auf unbestimmte Zeit verlängert. Grund dafür war der schnelle Erfolg der Tettauer Manufaktur und der große Beitrag zur Wirtschaft der Region. Von Humboldt hatte hier ja schon festgestellt, dass die Region bisher unterentwickelt war. Die Nachfrage stieg, es gab genug Rohstoffe und Arbeitskraft vor Ort – also ging es rasch bergauf.

II. Frühe Unternehmensjahre

Erste Vergrößerung

Schon kurze Zeit nach der Gründung fiel den Greiners eine Chance zur Vergrößerung ihrer Werke in den Schoß.

Wir erinnern uns, dass Wilhelm Heinrich Immanuel Greiner als Geschäftsführer der »Porzellanfabrik zu Kloster Veilsdorf« verpflichtet war. Die Fabrik war seinerzeit im Besitz des Prinzen Eugen von Sachsen-Hildburghausen. Als der Prinz verstarb und kurz darauf auch der Verwalter der Fabrik verschied, blieb die Manufaktur plötzlich besitzerlos.

Die Familie Greiner stand in der Informationskette ganz oben, und war so in der Lage das Werk 1797 zu erwerben. Immerhin hielten sie die Kloster Veilsdorfer Fabrik noch bis 1822 in ihrem Portfolio. Im Jahr dieses Zuwachses war die Tettauer Manufaktur selbst gerade einmal drei Jahre alt. Ein Punkt mehr, der für Greiners besonderes Handelstalent sprach.

Das Werk in Kloster Veilsdorf ging übrigens nach den Greiners noch durch einige Hände und existiert unter dem Dach der Rauschert GmbH auch heute noch. Allerdings wird dort schon lange kein Künstlerporzellan mehr hergestellt, sondern hauptsächlich elektrotechnisches Porzellan (zum Beispiel für Isolatoren oder Katalysatoren).

Sortimentsgestaltung und der »Tettauer Scherben«

Zurück zum Anfang des 19. Jahrhunderts. Zu Beginn ihrer Produktionszeit konzentrierte sich die »Königlich privilegierte Porzellanfabrik Tettau« auf Haushaltswaren, sowie Kaffee-, Tee- und Kakao-Services. Einige Zeit später wurde das Sortiment um vollständige Tafel-Services erweitert.

Die Erzeugnisse waren nicht nur für den königlichen Hof gedacht, sondern sollten im Besonderen auch das Volk ansprechen. In der Ausgestaltung gab es jedoch zu anderen Thüringer Porzellanen zu Beginn keinen wesentlichen Unterschied. Trotz der (von Anfang an) sehr guten Qualität, fehlte ein Alleinstellungsmerkmal. Wie wir heute wissen, ist eine »Unique Selling Proposition« (USP) aber enorm wichtig, um sich am Markt behaupten zu können. Das war früher auch nicht anders als heute. Und das sollte sich mit der Entwicklung des sogenannten transparenten »Tettauer Scherbens« ändern.

Das Wort Scherben hat in diesem Zusammenhang übrigens nichts mit zerschlagenem Geschirr zu tun. In der Keramiker- bzw. Porzellinersprache wird so das gebrannte Gemisch der Mineralien und Beimischungen bezeichnet. Aus einem Rohling entsteht durch Brand eine Scherbe. Wichtig für Porzellane war seit jeher die Farbe der Scherbe. Je heller, beziehungsweise weißer, desto begehrenswerter. Der Weißgrad ist also auch ein Zeichen für besonders gute Qualität.

Anfangs war die Farbe der Tettauer Porzellanmasse noch ein gräuliches Weiß, mit einem grün-gelblichen Stich. Das entspricht nicht dem, was wir heute kennen. Es wurde jedoch konsequent an einer Verbesserung des Porzellans gearbeitet.

Schließlich gelang es dem Mitbegründer Georg C. F. Greiner selbst die Zusammensetzung der Masse zu einem reinen Weiß zu entwickeln. Dabei wurde weiß brennendes Kaolin, reiner Feldspat und Quarz eingesetzt. Der so erzeugte Weißgrad ist durchscheinend und lässt die Bodenmarke und das Dekor sichtbar werden, wenn das Stück gegen eine Lichtquelle gehalten wird. Bis heute ist das ein besonderes Qualitätsmerkmal für »Königlich pr. Tettau«.

Tettauer Scherben Teekanne Königlich privilegiert Tettau
Der durchsichtige »Tettauer Scherben« auf einem zeitgenössischen Porzellan aus meiner Sammlung / Foto: Kannenweise

Formen und Dekore aus der Anfangszeit

Klassizistische Details gab es bei den Tettauern zwar auch, jedoch eher selten. Eine klassizistische Form hat sich bis heute erfolgreich gehalten, »Iphigenie«. Aber viel stärker konzentrierte sich die Manufaktur auf die rundlichen Formen aus dem Rokoko und der späteren Biedermeierzeit. Es wurde mit und ohne Relief gestaltet und in diversen Dekoren verziert.

Dekoriert wurde dabei häufig mit Blumen wie Astern, Tulpen oder Vergissmeinnicht. Diese tauchten sowohl einzeln auf, als auch in Streublumen oder im Kranz. Besonders häufig sah man zu Beginn noch die Taglichtnelke (oder Rote Lichtnelke), die fast charakteristisch für Tettau war. Sie geriet über die Jahre als Erkennungszeichen aber in Vergessenheit. Blumen als Dekor galten jedoch irgendwie zu jeder Zeit als »en vouge«, mal als Girlande, mal als Strauß oder Ranke. Später dann als sogenannte »Deutsche Blume«. All das gab es auch bei Tettau. Gleiches gilt für asiatische Landschaftsmotive oder Architektur.

Rote Lichtnelke Taglichtnelke
Foto einer Taglichtnelke, oder auch Rote Lichtnelke / Foto: Andreas Rockstein via flickr, CC BY-SA 2.0, farblich verbessert

Bis heute sind die Objekte der Anfangszeit bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts hinein begehrte Sammlerstücke. Sie erzielen hohe Preise in Versteigerungen und werden von Antiquitätenhändlern gern erworben.

Zu erkennen sind sie an den »T-Bodenmarken«, die damals in der Regel in Blau, gelegentlich auch in Rot oder Gold unter der Glasur aufgetragen wurden (siehe Abbildung links).

Familie Greiner gibt auf und die Sontags übernehmen

Bis 1852 blieb die Porzellanfabrik in Besitz der Gründerfamilie Greiner. Wilhelm H. Immanuels Sohn, Balthasar Greiner gab die, inzwischen 58-jährige, Familientradition aber schließlich auf. Er konnte das Interesse am Porzellan nicht teilen und verkaufte die Manufaktur.

Neuer Besitzer wurde Ferdinand Klaus. Er führte das Unternehmen nahezu unverändert weiter. Marken und Produktlinien blieben, wie sie waren. Lediglich das Dekor wurde weiterentwickelt und der jeweils aktuellen Mode angepasst. Dementsprechend gibt es auch nichts Bahnbrechendes zu seiner Führungszeit zu bemerken.

Nur vierzehn Jahre später ging die Porzellanfabrik an eine neue Familie. Zusammen mit seinem Partner Karl Birkner übernahm Wilhelm Sontag die Leitung (im Alter von nur 28 Jahren). Sontag war trotz seiner Jugend kein Neuling im Geschäft. Er hatte bereits als Geschäftsführer der altehrwürdigen Porzellanmalerei in Geiersthal gearbeitet.

Wie schon die Greiners stammte auch Wilhelm Sontag aus einer »Porzellan-Familie«, deren Wirken sogar bis nach Chicago (USA) gereicht hatte. Durch die Übernahme der Fabrik entstanden bei Porzellanherstellung und Malerei Synergien. Für die Malerei war es wichtig kostengünstiges Weißporzellan zum Dekorieren zu erhalten. Das gab es nun aus der Schwester-Manufaktur. Die Tettauer Fabrik profitiere wiederum durch die Erfahrung der Geiersthaler Porzellan-Maler. Win, win, also.

Karl Birkner war durch Familienbande ebenfalls an die Sontags gebunden. Er war der Ehemann von Wilhelm Sontags Cousine.

Nach dem Ruhestand Birkners nahm der Investor und Geschäftsmann Ludwig Meisel seinen Platz in der Geschäftsführung ein. Meisel wiederum stammte aus einem angeheirateten Zweig der Cousine Sontags.

Wer etwas mehr über die verzweigte Familie Sontag erfahren möchte, kann alles Wesentliche, inklusive der Portraits auf der Homepage »Lichter am Porzellanhimmel« nachlesen. Sylvia oder »Porzelline«, die Autorin der Seite, hat einige Mühe und Kosten investiert, um diese möglichst vollständig darzustellen. Interessante Lektüre ist es allemal.

Sontag trug in seiner Zeit – anders als Ferdinand Klaus – wesentlich zur Weiterentwicklung des Unternehmens bei.

Neue Bildmarke und Fabrikbrand

Am 10. Juni 1887 wurde am Königlichen Landgericht zu Bamberg die Bildmarke angemeldet und löste die bisherigen T.-Marken ab. Die Bodenmarke war nun ein gekrönter, doppelschwänziger Löwe, der sich nach rechts abwendete und ein Schild mit einem großen T hielt.

Der Löwe geht auf das Thüringer Wappen zurück, das wiederum aus dem Wappenschild des Landgrafen Konrad von Thüringen hervorging. Auch hier trug das Wappentier eine Krone.

Die Krone selbst symbolisierte den Rang. Die Krone, die dem Tettauer Schildträger aufgesetzt wurde, war die eines Fürsten bzw. eines Landgrafen (drei Bügel).

Der Buchstabe T stand natürlich für den Standort Tettau.

Die Marke sollte in den folgenden Jahrzehnten einige Re-Designs erhalten. Doch der Löwe mit dem Schild wird auch heute noch in einer modernen Variante verwendet. Inzwischen taucht aber auch das bekannte T. in der Bewerbung wieder auf, um aus Marketing-Sicht auf die Erfolgszeiten zu Beginn der Manufaktur zu verweisen.

In 1897 wurde die Fabrik durch einen Brand vollständig zerstört. Dabei gingen bedauerlicherweise sämtliche Unterlagen verloren, so dass nur wenig zur Produktions-Geschichte des Werks erhalten blieb. Formentwickler, Künstlernamen, alte Formen und Aufzeichnungen etc. sind vor dieser Zeit nur schwer zu rekonstruieren.

In der Zeit von 1897 bis 1915 firmierte die Porzellanmanufaktur jedenfalls unter dem Namen »Porzellanfabrik Tettau, vorm. Sontag und Söhne GmbH«.

Nach dem Brand wurde das Werk zügig wieder aufgebaut und gleichzeitig in seiner Größe erweitert. Gegen Ende des 19. Jahrhundert beschäftigte die Manufaktur etwa 200 Mitarbeiter. Das war seinerzeit ein Zeichen für Effizienz und Modernität. Üblicherweise wurden Fabriken mit dem ähnlichem (oder sogar geringerem) Produktionsvolumen mit deutlich mehr Arbeitern geführt.

II. Königlich Tettau im 20. Jahrhundert

Neue Märkte und die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft

Seit etwa 1913 spezialisierte sich das Unternehmen auch auf Restaurant- und Hotelporzellan, ebenso wie besondere Services für Kinder. Damit wuchs die Produktpalette und bot eine Auswahl an Geschirr und Figuren für jeden Geldbeutel. Wie auch bei anderen deutschen Manufakturen – allen voran bei Meissen – ließen sich im Bereich der Dekore inzwischen auch Zwiebelmuster finden, wie das sogenannte »Tettauer Blau«. Bis heute ist das ein beliebtes Dekor.

Zwiebelmuster
Beispiel eines Tettauer Zwiebelmusters / Abbildung: Kannenweise

Im höheren Preissegment wurde mit Glanzgold und später auch mit mattem Poliergold verziert. Neben dem Verkauf in Deutschland zog nun auch der Export an. Tettauer Porzellan wurde jetzt auch weltweit vertrieben. Dafür wurden eigens Bodenmarken entwickelt, bei denen das Wort »Königlich« durch das englische »Royal« ersetzt wurde. Dabei produzierte das Unternehmen bis zum Ende ausschließlich in Deutschland. Lange Zeit wurden die Materialen sogar aus lokalen Gruben, zum großen Teil aus Weißenbrunn in Kronach bezogen. Das Kaolin kam aus Zettlitz in Böhmen.

Porzellandose Königlich privilegiert Tettau Rokoko Porzellan
Eine Tettauer Dose mit Blumendekor, Goldauflage, einem Wabenrelief und geschwungenen Henkeln im Stil des Rokoko. Das Stück wurde in der Anfangszeit des 20. Jahrhunderts gefertigt (1910 – 1930) / Foto: Kannenweise

Der anhaltende Erfolg verhalf der Fabrik an die Börse. 1915 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, die »Porzellanfabrik Tettau AG«. Damit wurde auch die Ära der Familie Sontag beendet.

1918 übernahm Max Wunderlich die Leitung als Direktor.

Kunst und Porzellan in Zeiten von Krise und Krieg – Aus den Geschäftsberichten der AG

Wie es auch bei anderen Manufakturen üblich war, wurde um etwa 1920 eine Kunstabteilung eingerichtet. Später sollte sie in das »Tettau Atelier« umbenannt werden. Die Kunstabteilung fertigte kein Gebrauchsgeschirr, sondern ausgefallene Vasen, Dosen, Déjeuners, Tischlampen oder ähnliches. Déjeuners sind übrigens Frühstücks-Sets, meist bestehend aus einem Kernstück (Kaffee- oder Teekanne, Zuckerdose und Milchgießer), zwei Gedecken und einem passenden Tablett. Man kennt sie auch als »Tête-à-Tête«. Häufig werden diese Stücke besonders kunstvoll dekoriert.

Eine Kollage aus der alten und neuen Marke, mit Bildern von Porzellanstücken aus der Kunst-Abteilung / Abbildung: Kannenweise

Aus dem »Tettau Atelier« stammen Dekore namhafter Künstler wie beispielsweise Paul Klee, Franz Marc oder August Macke.

Über die Zeit zwischen 1923 und 1943 lässt sich anhand der Geschäftsberichte des Vorstandes Interessantes zur Arbeit der Fabrik herauslesen. Die Berichte an den Vorstand sind im Web-Archiv »Pressemappe 20. Jahrhundert« als digitaler Scan gesichert. Wer Freude an geschichtlichen Dokumenten hat, kann die einzelnen Berichte dort finden und im Detail studieren. Ich gebe hier lediglich einige Auszüge wieder.

So lässt sich beispielsweise eine der zahlreichen Beteiligungen nachvollziehen. 1923 wurde eine Teilhabe an der italienischen Porzellanfabrik »Societa Ceramica di Bollate« angestrebt. Zunächst belieferte die Tettauer Fabrik die Mailänder mit Rohstoffen. Auf diese Weise erreichte sie einen gewissen Einfluss, der es anschließend ermöglichte sich mit 48 Prozent der Anteile in die Geschäftsführung einzukaufen.

Die Italienische Fabrik selbst war zwischen Ende des 19. Jahrhunderts bis Ende der 1930er Jahre in Betrieb. Sie produzierte – ebenso wie die Tettauer – im Rahmen einer breiten Produktpalette. So gab es beispielsweise neben künstlerischer Keramik auch Puppenköpfe, Hotel-Porzellan und Souvenirs. Die Entwicklung dieser Beteiligung wurde im Bericht als »zufriedenstellend« beschrieben. Sie war aber ein Beispiel für den Wirkungskreis der Tettauer im Ausland.

Die Achterbahnfahrt beginnt

Ab Mitte der 1920er Jahre zeichneten sich erste Vorboten der folgenden Weltwirtschaftskrise ab. Der Ton der Berichte wurde mahnender, die Zukunftsprognosen zurückhaltender – obwohl die Fabrik es zu jener Zeit schaffte in den »schwarzen Zahlen« zu bleiben.

Von Bedeutung war hierfür auch der Absatz in den ausländischen Märkten, allen voran den USA. Diese befanden sich gerade in den »Goldenen Zwanzigern« und genossen den dortigen Wirtschaftsboom. Die amerikanischen Haushalte statteten sich mit Staubsaugern, Waschmaschinen und auch neuem Porzellan aus. Sie benötigten dafür jedoch meist einen Kredit [was später Teil des Problems werden sollte]. »Königlich priv. Tettau« arbeitete an ihrem »Stück vom Kuchen«, indem besonders der amerikanische Markt intensiv bearbeitet wurde. Auch, wenn hohe Ausfuhrkosten und Steuern den Absatz erschwerten.

1926 entwickelte die deutsche Regierung Maßnahmen zum Abbau hoher Verkaufspreise, um so den Konsum anzukurbeln und der sich anbahnenden Krise entgegenzusetzen. Es wirkte, die Wirtschaft erholte sich leicht. Das trug wiederum dazu bei, dass in der Tettauer Fabrik Neuheiten entwickelt und eingeführt werden konnten. Der Kundenkreis vergrößerte sich, und die Anlagen konnten voll ausgelastet werden. Für einen Industriebetrieb ist dies wichtig, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Zunächst sah es gut aus für die Industrie.

Noch im Herbst 1928 wurden Tettauer Aktien an der Berliner Börse eingeführt, die bis in die Mitte des Folgejahres einen Aufschwung brachten. Trotz Vollarbeit der gesamten Belegschaft und einer Vergrößerung des Lagers, waren in der zweiten Jahreshälfte jedoch Einbrüche in der Porzellanbranche unumgänglich.

Die Weltwirtschaftskrise

Im Oktober 1929 schließlich führte der New Yorker Börsencrash die ganze Welt in eine Krise. Die Folgen waren dramatisch: die Industrieproduktion ging zurück, ebenso der Welthandel und die Finanzströme. Banken hatten mit Liquiditätsproblemen zu kämpfen. Die Währungen gerieten in Deflation. Das alles wiederum stürzte die Bevölkerung in eine Massenarbeitslosigkeit, und damit in soziale Not. Politische Krisen waren die Folge.

Foto: Bundesarchiv via Creative Commons, licensed under CC BY-SA 3.0

Kaum jemand wollte sich in diesem Umfeld mit neuem Porzellan eindecken. Selbstverständlich machte sich die prekäre Lage auch in Tettau bemerkbar.

Im Inland entstand eine Überproduktion. Das heißt, das Angebot überstieg dauerhaft den Bedarf. Dazu begannen sämtliche Auslandsmärkte wegzubrechen, beziehungsweise sich zu Konkurrenz zu entwickeln. Diese Sparte trug nun kaum noch zum Umsatz bei.

Die anhaltende Überproduktion hatte wiederum zur Folge, dass die gesamte Branche in einen Konkurrenz- und Preiskampf untereinander verfiel. Es galt die Lager zu leeren. Folglich konnte die Fabrik ihren Umsatz nicht mehr halten.

Die Aktiengesellschaft schaffte es jedoch zu überleben – anders als viele andere Unternehmen in dieser Zeit. Durch die Bildung von stetigen Rücklagen in der Vergangenheit, konnte die AG liquide bleiben. Die Firma selbst beschrieb ihren Führungsstil unter Wunderlich als »vorsichtig«. Das klingt aus heutiger Sicht nicht nett, aber in dieser Krisenzeit kam ihr das zu Gute.

Wunderlich for the rescue

1931 war die Manufaktur sogar in der Lage den Konkurs ihrer Hausbank »Sarfert & Co.« auszubalancieren. Die Bank war Mitbegründer der AG und hielt einiges an Kapital des Unternehmens. Sie war als Großaktionär auch in der Verwaltung mitbeteiligt. Der Konkurs hätte »Königlich priv. Tettau« also schwer schädigen können. Doch zuvor angelegte Reserven pufferten den Verlust ab. Zudem entschloss sich Geschäftsführer Wunderlich Aktien im Wert von 100.000 Reichsmark aus der Konkursmasse von »Sarfert & Co.« zurückzukaufen.

Laut Google entspräche das, unter Berücksichtigung der Inflation, heute einer Kaufkraft von etwa 42.000.000 Euro. [Wow!] Das tat Wunderlich als Privatmann und verpflichtete sich gegenüber dem Unternehmen, diese ohne Dividendenausschüttung wieder zurück in die Gesellschaft zu führen. Der Geschäftsführer zeigte sich krisensicher in einer Zeit, in der Porzellan zu Billigpreisen regelrecht »verschleudert« wurde. Das galt umso mehr für Länder mit niedriger Fremdwährung, die inzwischen die Märkte fast konkurrenzlos beherrschten.

Erst zum Weihnachtsgeschäft 1933 stabilisierte sich das Preisniveau durch wirtschaftsstärkende Maßnahmen der Regierung. Im Inland stabilisierte sich dadurch auch wieder der Absatz von Porzellan. Im Ausland hatte das Unternehmen jedoch weiterhin zu kämpfen. Als wichtigste Exportmärkte führte die AG Nordamerika und die skandinavischen Länder an. Mit Preisnachlässen und stärkerer Bearbeitung der Märkte versuchte die Tettauer Fabrik dort weiterhin relevant zu bleiben.

Gerade, um in den USA wieder Fuß zu fassen, wurde 1933 eine eigene Verkaufsorganisation in New York gegründet, die zunächst auch gut anlief. Dagegen wurde die bereits erwähnte italienische »Societa Ceramica di Bollante« wieder abgestoßen, um so liquide Mittel freizusetzen.

1938 galt die Wirtschaftskrise als »überwunden«. Als eines der ersten Länder vermeldete die deutsche Regierung (zumindest auf dem Papier) Vollbeschäftigung. Die »Königlich priv. Tettau AG« verzeichnete 1938 jedoch einen Mangel an Arbeitskräften, was die Vollauslastung der Produktion verhinderte.

Nebenschauplätze

Neben ihrer Hauptproduktion, war die Aktiengesellschaft auch auf Nebenfeldern nicht untätig. So wurde unter anderem auch mit Grundstücken gehandelt, was zur Liquidität des Unternehmens beitrug. Sobald ein Engpass entstand, wurde ein Grundstück verkauft, gab es Reserven ein neues erworben. In den Geschäftsberichten war hiervon mehrfach die Rede.

Aber auch in branchennahen Bereichen war die AG aktiv. 1922 errichtete sie beispielsweise die »Porzellanfabrik für elektrotechnische Niederspannungsporzellane« im oberfränkischen Mainleus. Damit wurde das Portfolio um Industrieporzellan bereichert. 1938 war diese Fabrik allerdings nicht mehr effizient genug und wurde wieder aufgegeben.

Als Ersatz wurde die (im Juli 1938 stillgelegte) Porzellanfabrik in Hochstadt am Main erworben. Diese Manufaktur hatte das Potenzial für die vierfache Kapazität von der etwa zwanzig Kilometer entfernten abgestoßenen Fabrik in Mainleus.

Nach überstandener Wirtschaftskrise ging es nun leider mit großen Schritten auf die nächste Katastrophe zu: den Zweiten Weltkrieg. Deshalb möchte ich an dieser Stelle auch die Beteiligung der Porzellanfabrik in der damaligen Nationalsozialistischen Zeit nicht auslassen.

Kriegsjahre

Wie seinerzeit beinahe alle Industriezweige, beteiligte sich auch die Tettauer AG an Propaganda und Kriegsproduktion. Im Geschäftsbericht aus dem Jahr 1938 lässt sich beispielsweise ein Eintrag zur Teilnahme der Auszubildenden des Tettauer Werks am »Reichsberufswettkampf« finden.

Reichsberufswettkampf

Abbildung: Museum europäischer Kulturen, Museen zu Berlin – Arthur Axmann, Hahn-Hahn, 1936 via Creative Commons lisenced under CC BY-NC-SA 3.0

Der Reichsberufswettkampf war ein Leistungswettbewerb, an dem Jugendliche und später auch Erwachsene aller Berufe und Betriebe deutschlandweit teilnehmen konnten. Organisiert und durchgeführt wurde der Wettbewerb in der Zeit von 1934 bis 1939 von der »Deutschen Arbeitsfront« (DAF) und dem »Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund« (NSDStB). Und es ging dabei leider nicht nur um berufliche Themen. Eine »weltanschauliche Schulung« war ebenfalls Bestandteil des Wettbewerbs und trug somit zur Propaganda der NSDAP bei.

Gewinnen konnten die Auszubildenden auf Gebietsebenen. Ein Sieg auf Gau- (sprich Landes-) und Reichsebene brachte in der Regel berufliche Vorteile mit sich. Der Betrieb konnte sich so profilieren. Dem Reichssieger stand auch ein Treffen mit Adolf Hitler bevor.

1938 konnten die Auszubildenden der Tettauer Fabrik einen Gausieg (für Franken) und einen Kreissieg (für Kronach) für sich vermelden.

Die folgenden Kriegsjahre waren für die Fabrik vor allem durch Produktion von Wehrbedarf geprägt. Die Kunstabteilung kam nahezu zum Erliegen. Der Umsatz blieb stabil, jedoch mangelte es den Umständen entsprechend an Arbeitskräften. Viele Männer mussten an der Front kämpfen.

Auch auf Führungsebene gab es noch während des Krieges Veränderungen. Max Wunderlich wurde als Direktor von Ernst Mai abgelöst. Unter welchen Umständen, war leider nicht herauszufinden. Mit dem Hinweis, dass der Gesamtumsatz weiterhin gehalten werden konnte, obwohl der Exportanteil sank, endeten die digitalisierten Berichte. 1943 konnte auf Regierungsbeschluss keine Hauptversammlung mehr stattfinden.

Bäumchen wechsle dich – Seltmann Weiden

Erst nach Kriegsende kehrte die Fabrik vom preiswerten Gebrauchsgeschirr zurück zur Herstellung von feinem Porzellan. Doch der Markt veränderte sich. Porzellan war zu diesem Zeitpunkt längst zu einem Massenprodukt geworden. Dabei lässt sich die Herstellung bis heute nicht vollständig automatisieren. Der Grund hierfür sind komplexe Formen und aufwändige Dekore. Das war bei der Tettauer Manufaktur so! Komplex und aufwändig galt jedoch nicht für alle.

Grafik Blumendekor Lilie Porzellanmalerei
Nachempfundenes Tettauer Dekor auf ihrem Service Burghild (circa 1940er Jahre) / Abbildung: Kannenweise

Rationalisierungen in Produktionsprozessen führten letztlich zu Firmenzusammenschlüssen. Auch »Königlich privilegiert Tettau« war davon nicht ausgenommen. Sowohl auf Nehmer-, als auch auf Geberseite. So hielt die AG nun beispielsweise die »Quarzsandwerke Weißenbrunn Bauer & Co.« in Weißenbrunn unter ihrem Dach. Das erleichterte die Rohstoffzufuhr.

1957 wurde die Manufaktur schließlich selbst von der »Porzellanfabrik Christian Seltmann GmbH Weiden« gekauft. Sie fiel also wieder in die Hände einer altehrwürdigen Porzellanfamilie. Damit einher ging auch eine erneute Umfirmierung. Die AG wurde in die »Königlich privilegierte Porzellanfabrik Tettau GmbH« umgewandelt. Unter welchen Umständen die Fusion stattfand und mit welchem Erfolg, ließ sich bisher nicht recherchieren. Allerdings rettete die Übernahme die Manufaktur in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Die Produktion blieb zunächst im Tettauer Werk und fertigte auch unter der gleichen Marke weiter. Seltmann Weiden hielt jedoch die absolute Mehrheit des Unternehmens und richtete es entsprechend neu aus. Produziert wurde weiter auf hohem Qualitäts-Niveau mit einem Schwerpunkt im Premium-Segment.

Marktwandel

Seit den späten 1970er Jahren befand sich das Unternehmen jedoch in einer Krise – ganz so, wie auch der restliche deutsche Porzellanmarkt. Vor allem Billigimporte aus dem Ausland machten der Branche zu schaffen. Die teure deutsche Produktion konnte da kaum mithalten. Es kam branchenübergreifend zu Werksschließungen.

Seltmann Weiden kämpfte dagegen an; erweiterte zum Beispiel das Firmenportfolio. In den 1990er Jahren wurden vier weitere Thüringer Unternehmen in die Tettauer GmbH eingegliedert: die »Älteste Volkstedter Porzellanmanufaktur«, die »Unterweibacher Werkstätten für Porzellankunst« mit ihrer Kunstabteilung »Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst«, die »Porzellanmanufaktur Scheibe-Alsbach« und die »Porzellanmanufaktur Plaue«.

Geschäftsführer der »Königlich privilegierten Porzellanfabrik GmbH« war zu dieser Zeit Werner Weiherer, der das Unternehmen bis 2016 leitete. 2006 wurden alle genannten Manufakturen zu einer einzigen GmbH verschmolzen.

Nach der Vereinigung konnte das Unternehmen über alle Manufakturen hinweg 44.000 verschiedene Modelle im Bestand zählen. Damit verfügte sie weltweit über eines der größten Formenarchive. [Was würde ich dafür geben durch diese Archive zu stöbern.]

Zwischenzeitlich ließ das Unternehmen den Zusatz »Königlich privilegiert« fallen und firmierte bis zuletzt unter »Porzellanfabrik Tettau GmbH«. Die Marke »Königlich Tettau« blieb dabei als Erkennungszeichen erhalten.

III. Jahrtausendwechsel und Neuentwicklungen

Von Marketing-Offensiven und Künstler-Editionen

Anfang bis Ende der 2000er Jahre war die Arbeit der GmbH trotz angespannter Branchenentwicklung gewinnbringend und stabil. Die Fabrik versuchte den veränderten Bedingungen des Marktes und der sinkenden Nachfrage zu trotzen. Werner Weiherer setzte auf Sortimentserweiterungen, neue Formen beziehungsweise Vertriebswege und Marketing-Offensiven.

2009 wurde zum Beispiel mit der Zeitschrift VOGUE eine Premium-Werbekampagne gestaltet.

Vogue Königlich privilegiert Tettau Werbekampagne
Das Titelbild der VOGUE-Werbekampagne – Bildrechte hält die VOGUE / Foto: Kannenweise
Vogue Königlich privilegiert Tettau Werbekampagne
Ein Blick in das exklusive Werbeprospekt – Bildrechte hält die VOGUE / Foto: Kannenweise

Darüber hinaus griff »Königlich Tettau« den allgemeinen Umwelttrend auf und führte ein eigenes »be green-Label« ein, das auf besonders umweltschonende Herstellung hinwies. Das Label war glaubhaft und wurde positiv aufgenommen. Schließlich setzte die Fabrik seit jeher auf eine Fertigung komplett »Made in Germany«.

Aber auch im Kunstbereich blieb die Fabrik aktiv. Und das tat sie erfolgreich. Es gab beispielsweise eine Zusammenarbeit mit der renommierten »Kunsthochschule Burg Giebichenstein« und dem »Bauhaus Weimer«.

Außerdem wurden Kollektionen mit zeitgenössischen Künstlern, wie Jutta Votteler erschaffen. [Ihre Stücke sind mir persönlich besonders in Erinnerung geblieben, mit den detailverliebten Blumen- und Vogelmotiven.] Aber auch Motive von Künstlern wie Friedensreich Hundertwasser, Pablo Picasso, Claude Monet, Bruno Bruni oder Victor Vasarely wurden in Porzellan verewigt. Die Künstlerserie war über Jahre hinweg Schwerpunkt im Fachhandel sowie im Ausland.

Doch der allgemeinen Entwicklung der Porzellanindustrie konnte sich schließlich auch »Königlich Tettau« nicht entziehen. Im Jahr 2010 gab es gegenüber 2008 einen Umsatzrückgang von etwa 20 Prozent. Gründe hierfür sah man hauptsächlich in der 2008 beginnenden Wirtschaftskrise und dem langsamen Sterben des Premiumfachhandels. In den Mitarbeiter-Zahlen war die Entwicklung ebenfalls deutlich abzulesen. Arbeiteten in der Tettauer Fabrik in Spitzenzeiten bis zu 600 Angestellte, so waren es im 21. Jahrhundert im Schnitt nur noch 150, 2009 waren es noch knapp 130.

Mit sinkendem Interesse der Verbraucher an Tischkultur schrumpfte die gesamte Branche. Auch die regelrechte Überschwemmung des Marktes mit günstigem chinesischem Porzellan (aufgrund der weggefallenen Zollbeschränkungen) tat ihr Übriges. Die Zahl der Beschäftigten dezimierte sich weiter. Selbst im Hauptbereich, dem Premium-Porzellan, veränderte sich die Art der Nachfrage. Zunehmend setzten auch Hotel- und Gastrokunden auf »Bone China«, was es aus Fernost in hoher Qualität deutlich günstiger gab.

Diamantenfieber

Doch ganz im Sinne der traditionellen Werte der Manufaktur, strebte »Königlich Tettau« noch immer nach Verbesserung und bäumte sich gegen den Trend auf. 2010 startete das Unternehmen ein Forschungsprojekt. Ziel war die Entwicklung einer neuen Porzellanmasse. Das war sozusagen die »Tettauer Scherbe 2.0«. Normalerweise wird das durchscheinende »Bone China« bei 1200 °C gebrannt, das härtere und bruchfestere Hartporzellan bei 1400 °C. Aber dem fehlt die Transparenz.

Und nun sollte eine Masse entwickelt werden, die auf die Optik des Knochenporzellans setzte, dabei aber die Vorteile des Hartporzellans aufgriff. Geforscht wurde im eigenen Quarzsandwerk in Weißenbrunn.

Auf der Messe AMBIENTE im Frühjahr 2011 wurde das Produkt als Neuheit erstmals vorgestellt. Die neue Kollektion erhielt den Namen »DIAMANT« (»Hart wie ein Diamant«). Laut GmbH wurde die Neuentwicklung mit Erfolg aufgenommen. In den Folgejahren entwickelte sie sich zu einem wesentlichen Teil des Umsatzes.

Dennoch wurde es aus Gründen der Rationalisierung notwendig die Produktion von Weißporzellan in das Konzernwerk von Seltmann Weiden zu verlagern. Nur die handwerklich anspruchsvollen Kollektionen blieben im Tettauer Werk. 2015 wurde schließlich die Entscheidung getroffen auch die Buntproduktion in die Weiden-Werke auszugliedern und in Tettau aufzulösen.

Die letzten Vorboten und endgültige Schließung des Werkes

Die Geschäftsberichte aus den Folgejahren beschreiben zwischen den Zeilen bereits eine sich abzeichnende Schließung. So zeigte sich, wie schwierig sich der Absatz eines hochpreisigen Produkts ohne nennenswerten Fachhandel gestaltete. Die verbliebenen Handelspartner erwarteten inzwischen Depots. Das heißt die GmbH ging in Vorleistung und rechnete erst ab, wenn ein Stück auch verkauft wurde.

Es wurden kaum noch Investitionen im Tettauer Werk getätigt. Neue Formen wurden bereits seit einigen Jahren in Folge nicht mehr geplant. Gleichzeitig veräußerte das Unternehmen nicht mehr benötigte Grundstücke. Eine Praxis, die auch schon in der Vergangenheit dabei geholfen hatte sich zu sanieren.

Dagegen wurde eine »Sortimentsbereinigung« in Angriff genommen. Der vorhandene Bestand sollte preisreduziert werden.

Das Porzellanwerk in Tettau / Abbildung: Kannenweise

2018 fiel schließlich die Entscheidung das Werk in Tettau endgültig zu schließen. Im Mai 2019 gab es vor Ort nur noch fünfzehn Angestellte. Die meisten waren im Alter fünfzig plus und arbeiteten seit Jahrzehnten für die Manufaktur.

Einige, wenige Serien blieben Seltmann Weiden unter der Marke »Tettau« erhalten. Im Online-Shop sind sie noch zu erwerben. Einige der Seiten, zum Beispiel die der Künstlerkollektionen, führen inzwischen in die Leere. Eine 225-jährige Geschichte kommt zu einem Ende.

Gerd Fleischmann schreibt in seinem Artikel zur Schließung des Werkes auf www.infranken.de:  »Was andere nicht mehr herstellen konnten, das machte Tettau, und zwar hochprofessionell. Dünnwandig und unübertroffen transparent, verspielt, sehr aufwendig dekoriert – das zeichnete die Qualität des Tettauer Porzellans aus. Doch das war einmal, leider!«

Umso mehr halte ich meine persönlichen Einzelteile der »Königlich privilegierten Porzellanfabrik« in Ehren.

Teekannen Porzellan Königlich privilegiert Tettau
Tettauer Kannen / Foto: Kannenweise

Quellen

Homepage Königlich privilegiert Tettau, abgerufen am 07.01.2021
Wikipedia Königlich privilegiert Tettau, abgerufen am 07.01.2021
Wikipedia Tettau Oberfranken, abgerufen am 07.01.2021
Wikipedia Porzellanstraße, abgerufen am 07.01.2021
Wikipedia Porzellanwerk Kloster Veilsdorf, abgerufen am 07.01.2021
Die Porzellanmanufakturen, abgerufen am 10.01.2021
Porcelain Marks and More, abgerufen am 10.01.2021
»Ullstein Porzellanbuch«, Gustav Weiß, Ullstein Berlin Frankfurt/M Wien, 17. verbesserte Auflage, 1977 – Seite 299f Stichwort Tettau (Oberfranken)
Lichter am Porzellanhimmel, abgerufen am 10.01.2021
Hartmut Koschyk – Alexander von Humboldt als Wegbereiter der Porzellanindustrie in Oberfranken, abgerufen am 10.01.2021
Alexander von Humboldts Erläuterungen zu Öfen für die Herstellung von Keramik- und Glaserzeugnissen, Hülsenberg, D. (2018). HiN – Alexander Von Humboldt Im Netz. Internationale Zeitschrift für Humboldt-Studien19(36), 63-90, abgerufen am 10.01.2021

Wikipedia Privileg, abgerufen am 10.01.2021
Pressemappe des 20. Jahrhunderts, abgerufen am 10.01.2021

Bundesanzeiger – Rechnungslegung/Finanzberichte der Porzellanfabrik Tettau GmbH 2007 – 2017, abgerufen am 07.01.2021
Wikipedia Seltmann Weiden, abgerufen am 10.01.2021

Wikipedia Reichsberufswettkampf, abgerufen am 10.01.2021
Wikipedia Weltwirtschaftskrise, abgerufen am 10.01.2021
In Franken Artikel zur Schließung der Fabrik vom 02.11.2018, abgerufen am 10.01.2021
Süddeutsche Zeitung – Humboldts Beinahe-Tod im oberfränkischen Bergwerk, vom 01.01.2019, abgerufen am 16.01.2021

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